Folter mittels Elektrizität ist weit verbreitet, wobei der elektrische Stuhl als reine Hinrichtungsmaschine eine Sonderstellung einnimmt. Doch zur Folter eignet sich elektrischer Strom mindestens genauso gut, wie als zuverlässiges Tötungswerkzeug, da die Variationsmöglichkeiten, die Handlichkeit und die vielen Manipulationsmöglichkeiten, die Strom bietet, ihren Anwendern in die Karten spielt. Und dabei dürfte es nicht zuletzt die Tatsache sein, einem Menschen starke körperliche Schmerzen zufügen zu können, ohne dass diese Folter anschließend äußerliche Spuren hinterlassen muss, die die Stromfolter bei Folterern so beliebt macht.
Mit dem Einsatz von Elektrizität (z.B. in Form von elektrischen geladenen Viehstäben) lassen sich Geständnisse erpressen oder aber Gefangene werden damit einfach nur „so zum Spaß“ von Gefängniswärtern malträtiert, wie es seinerzeit in irakischen Gefängnissen an der Tagesordnung war.
Doch nicht nur dort und nicht nur in der Vergangenheit!
Menschenrechtsorganisationen gehen davon aus, dass diese Foltermethode in weit über 100(!) Ländern praktiziert wird. So wird z.B. in einigen chinesischen Haftbunkern mit 30000 Volt-Elektrostäben auf die sensiblen Stellen der Gefangenen, wie z.B., Mund, Ohren, Handflächen und/oder Fußsohlen, Geschlechtsteile und Brustwarzen eingeschlagen. Als besonders grausam, da äußerst schmerzvoll, gilt der Einsatz von Elektroschockern unter Einsatz von Wasser. Und von Gefangenen in China weiß man, dass diese häufig gleichzeitig mit mehreren Elektrostäben malträtiert werden, sodass sich ihre vom Strom durchgepeitschten Körper nicht „gleichlaufend“ entkrampfen können.
Stromfolter kann natürlich auch äusserliche Spuren hinterlassen
Wo auch immer auf der Welt, Strom als Foltermethode eingesetzt wird, werden die zu Peinigenden in der Regel zunächst vollständig entkleidet. Danach werden sie mit beiden Händen, an einem an der Decke befestigten Seil aufgehängt, oder aber auf einem Stuhl gefesselt. Nunmehr beginnt durch wiederholte Elektroschocks, die im Verlauf einer Sitzung meist an Intensität und Dauer zunehmen, die Tortur.
Nach Aussagen ehemaliger Insassen chinesischer Gefängnisse benutzen die Vollzugsbeamten hierfür gerne selbst gebastelte Elektroschockgeräte, z.B. in Form von Ziegeln, bei denen Spannung viel höher ist, als bei einem normalen Elektrostab. So platzen die von dem „Ziegel“ getroffenen Körperstellen häufig auf und fangen stark zu bluten an. In einigen kurdischen Gefängnissen werden Häftlinge auch an ein Eisenbett ohne Matratze gekettet. Die Folterknechte nehmen dann ein geladenes Elektrokabel und berühren damit die Person auf dem “Quälbett“, die auf diese Weise komplett unter Strom gesetzt wird und nicht selten zum Teil fürchterliche Verbrennungen erleidet, von den anderen Schäden einmal ganz abgesehen, wie z.B. schweren Gedächtnislücken.
Eigentlich führt sich der Einsatz von elektronischer Spannung, als wirkungsvolle Strategie zur Erpressung eines verwertbaren Geständnisses, allein auf Grund des vorübergehenden gestörten Erinnerungsvermögens absurdum - und zeigt somit gleichsam auf eindrucksvolle Weise die Dekadenz dieser Folterungsmethode auf. Obgleich, gibt es überhaupt irgendeine Foltermethode, die nicht als Verfall menschlicher Moral gewertet werden kann und darf? Geht und ging es bei sämtlichen Foltermethoden der Menschheitsgeschichte nicht fast ausnahmslos immer nur darum, die Wahrheit zu finden, die man hören wollte? Für die Ziele der Folterknechte bedarf es oftmals keines funktionierenden Gedächtnisses des Gemarterten, sondern einzig und allein eines falschen, unter unerträglichen Schmerzen ausgesprochenen Schuldeingeständnisses, welches den handelnden Akteuren während ihres Unrechtshandelns Recht zu geben scheint.
Neben Elektrostäben kommen bei der Elektrofolter auch vielfach kleine Stromgeneratoren zum Einsatz. Verbindet man ihre Elektroden und einige Kontaktzwänge mit dem Folteropfer, so erzielt man eine noch schmerzvollere Wirkung, als etwa durch die Elektrostab-Behandlung.
Elektrofolter kann unter anderem zum Tod durch Schock, Herzstillstand oder Verbrennungen führen. Bei stärkeren Stromstößen breitet sich rasch der Geruch vom verbrannten Fleisch aus, ähnlich wie bei Hinrichtungen auf dem elektrischen Stuhl. Bei starker Stromzufuhr fangen in der Regel zuerst die Haare des Opfers zu schmoren an oder werden mitunter sogar fast ganz vom Kopf gebrannt. Und wollen die Folterer einem Gefangenen möglichst große und lang anhaltende Schmerzen durch diese Tortur zufügen, so legen sie z.B. immer wieder Pausen zwischen den einzelnen Stromstößen ein, etwa um eine Ohnmacht zu verhindern. Überdies erhöht dies den psychischen Druck auf das Opfer. Während schwerer Elektroschockfolter kommt es übrigens nicht nur zu Krämpfen, sondern überdies zu willkürlichen Stuhlentleerungen, welche von den Gequälten, und zwar meist als zusätzliche Form der Erniedrigung (siehe auch unter: Exkremente essen), beseitigt oder mitunter sogar gegessen werden müssen.
Hier nun drei namentliche Foltermethoden, die mit Hilfe von elektrischem Strom durchgeführt werden: "Grill": Bei dieser Anwendung wird ein Opfer nackt an ein Eisengestell geschnallt und erhält Stromstöße an verschiedenen Körperstellen. Diese Technik ist vergleichbar mit der oben beschriebenen „“Bettgestell-Stromschockfolter“. "Telefon B": Hierbei werden einem Folteropfer Drähte an die Ohrläppchen angesteckt, die dann anschließend unter Strom gesetzt werden. Und die Steigerung dieser Foltermethode besteht darin, die Drähte sowie wie möglich ins Ohr zu stecken, sie dort anzukleben, und dann Stromschocks zu verabreichen. Beim "Stachelstock": handelt es sich um elektrische Stöcke, mit denen elektrische Schläge verabreicht werden können. Der zu Folternde erhält dabei Schläge mit einem elektrisch geladenen Stock während er auf einer Metallunterlage liegt, was ebenfalls keine Entkrampfung erlaubt, da der Stromschock hierbei nicht schnell abgleitet werden kann.
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ACHTUNG - hierbei handelt es sich lediglich eine nachgestellte Szene
einer Folterung mittels Elektroschocks
Elektroschock-Folter wurde und wird in einigen Ländern übrigens noch immer in Nervenheilanstalten als „Therapieform“ eingesetzt. In den USA und Deutschland wurden Homosexuelle noch bis vor wenigen Jahrzehnten durch schwere Stromstöße von ihrer „Abartigkeit“ zu heilen versucht. Und selbst heute werden immer wieder Fälle publik, in denen Patienten gegen ihren ausdrücklichen Willen mittels Elektroschocktherapie behandelt werden. Und die Rede ist hier nicht von jener „schonenden“ Elektrokrampftherapie, die etwa bei Patienten mit schwersten Depressionen unter Vollnarkose eingesetzt wird.